Sie kann Datenverbindungen und Handygespräche belauschen, Manager orten und schmutzige Bomben abwerfen: Zwei amerikanische Elektronikbastler haben eine Drohne gebaut, die allerlei von dem kann, was die Robo-Flieger der Geheimdienste auch können - bloß viel billiger.Der Spruch könnte von einem Hooligan kommen: "Wenn wir uns langweilen, ist das meist ein Rezept für Ärger". Tatsächlich aber sagen das Mike Tassey und Rich Perkins, der eine ein Sicherheitsberater an der Wall Street, der andere 20 Jahre lang Programmierer von Sicherheitslösungen im Auftrag von US-Behörden. Ihr Rezept für Ärger heißt Wasp (Wireless Aerial Surveillance Platform), zu deutsch Wespe, und ist eine selbstgebaute Flugdrohne, die quasi im Vorbeiflug Hackerangriffe ausführen und sogar Bomben abwerfen kann.Öffentlich vorgeführt haben die Bastler ihr Projekt auf der Sicherheitskonferenz Black Hat in Las Vegas. Im Flug durften sie ihre Drohne allerdings nicht zeigen, weil amerikanische Gesetze solche Vorführungen über bewohntem Gebiet verbieten. In einem YouTube-Video (siehe unten) ist das autonome Kleinstflugzeug aber über einer unbewohnten Landschaft in Aktion zu sehen - zumindest ein wenig.
Denn was dort zu sehen ist, ist nur die rein fliegerische Seite und damit kein Kunststück. Viel wichtiger als das sind aber die inneren Werte der Eigenbau-Drohne. "Wir haben sie mit allem bestückt was man braucht, um W-Lan-Netzwerke, Bluetooth-Verbindungen oder Mobilfunknetze anzugreifen", sagte Perkins der Nachrichtenagentur AFP. Die Drohne könne einem vorgegebenen Kurs folgen, dabei Datenpakete aus drahtlosen Netzwerken abgreifen oder ungeschützte Hotspots verwenden, um in Netzwerke einzudringen, und später wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurück fliegen.