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Widerstand gegen US-Gesetz SOPA
In den USA soll in Kürze ein Gesetzentwurf namens Stop Online Piracy Act (kurz SOPA) weiterverhandelt werden, der es zum Ziel hat, das US-Justizministerium und Rechte-Inhaber mit drastischen rechtlichen Mitteln auszustatten, um gegen jegliche Form von Online-Urheberrechtsverletzungen vorzugehen. Obschon es sich zunächst um ein auf die USA beschränktes Gesetz handelt, könnte es trotzdem weitreichende Folgen für die internationale Internetgemeinde haben.
YouTube, bekannt für seine zahlreichen Videostreams, deren Ersteller es öfters nicht so genau mit den Lizenzrechten nehmen, aber auch eBay, wo nicht selten Produktfälscher ihre Ware verhökern, liefen mit dem SOPA-Gesetz Gefahr, komplett abgeschaltet zu werden. Selbst Online-Foren könnten gerichtlich sanktioniert werden, sofern Nutzer gegen Urheberrechte verstossen - beispielweise, indem sie lizenzrechtlich geschützte Bilder veröffentlichen. Neben der (temporären) Abschaltung würden empfindliche Geldstrafen drohen. Ausserdem wäre präventiver Zensur von Inhalten Tür und Tor geöffnet. Gerade kleinere Webseiten müssten sich dreimal überlegen, ob sie über etwas berichten, und hätten mit der Kontrolle ihrer Inhalte einen gigantischen Aufwand.
Obschon mit dem "Online Protection and Enforcement of Digital Trade Act" (kurz OPEN Act) bereits ein Gegenentwurf diskutiert wird, der Urheberrechte schützt, aber gleichzeitig die Internetfreiheit nicht gefährdet, stehen die Chancen für eine Absegnung von SOPA noch sehr gut. Aus diesem Grund gehen kleine und grosse Unternehmen zusammen mit empörten Internetnutzern auf die Barrikaden. Google, Wikipedia und Konsorten drohen aus Protest mit einer Abschaltung ihrer Dienste. Red 5 Studios setzt am 18. Januar 2012 den Firefall-Betatest aus und nimmt seine Website vom Netz.
Ob diese Form von Protest und Kritik Früchte tragen wird, muss sich zeigen. Die SOPA-Verhandlungen gehen Ende Januar in eine neue Runde.
von:
Die Spinnen die Amis.