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Derzeit kursieren viele sich gegenseitig widersprechende Medienberichte über das Asyl-Verfahren von WikiLeaks-Mitbegründer Julian Assange. Die englische Zeitung "The Guardian" berichtete am Abend des gestrigen Dienstag, Ecuador habe bereits entschieden, Assange Asyl zu gewähren. Die ecuadorianische Regierung dementiert diese Berichte jedoch.
Ecuadors Präsident Rafael Correa hatte in der Nacht von Montag auf Dienstag im Rahmen einer TV-Ansprache erklärt, seine Regierung werde wahrscheinlich noch im Laufe dieser Woche, frühestens aber Mittwoch, über Assanges Antrag entscheiden (gulli:News berichtete).
Der Guardian berichtet nun unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen innerhalb der Regierung Ecuadors, es sei bereits beschlossene Sache, dass Assange Asyl in dem südamerikanischen Land erhalten werde. "Wir betrachten den Antrag Assanges als humanitäre Angelegenheit", so der vom Guardian zitierte Offizielle.
Assange selbst weiß jedoch, wie WikiLeaks-Pressesprecher Kristinn Hrafnsson gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte, nichts von derartigen Plänen. Hrafnsson teilte mit, er habe "gerade mit Assange gesprochen und er sagte, ihm sei auch nichts mitgeteilt worden".
Einem Bericht der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit" zufolge dementierte auch Correa den Bericht des Guardian. Unter Berufung auf von Correa - beziehungsweise seinen Mitarbeitern - verfasste Tweets zitiert die Zeitung den ecuadorianischen Präsidenten mit der Aussage, Gerüchte, man habe Assange Asyl gewährt, seien falsch. Die Regierung warte noch auf einen Bericht und werde dann entscheiden.
Sollte Assange tatsächlich Asyl gewährt werden, ist noch unklar, wie er die Botschaft Richtung Ecuador verlassen könnte. Beim Betreten britischen Hoheitsgebiets droht ihm eine Festnahme wegen Verstoßes gegen die bei seiner Freilassung auf Kaution gemachten Auflagen.
http://www.gulli.com/news/19494-julian- ... 2012-08-15