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BeitragVerfasst: Sa 25. Aug 2012, 12:34 
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Der WikiLeaks-Unterstützer und ehemalige britische Diplomat Craig Murray veröffentlichte in der Nacht von Donnerstag auf den heutigen Freitag eine Stellungnahme, in der er über angeblich unlautere Absichten und politischen Druck innerhalb der britischen Regierung im Umfeld des Falles Julian Assange berichtet.

Murray berichtet, er habe über 20 Jahre lang im britischen diplomatischen Dienst gearbeitet und habe dort, wie jeder, der lange für eine Organisation tätig sei, "sehr viele Freunde", von denen einige mittlerweile "sehr ranghohe Offizielle" seien. Diese würden "natürlicherweise […] manchmal Dinge mit ihren alten Kollegen diskutieren".

Nach eigener Aussage kam der Ex-Diplomat am 15. August 2012 von einer Auslandsreise nach Großbritannien zurück und wurde "sofort von einem sehr ranghohen offiziellen des 'Foreign and Commonwealth Office' kontaktiert, der sehr besorgt war". Der betreffende Offizielle habe "Kenntnis gehabt, dass ein Versuch der britischen Autoritäten, den Eintritt in die Botschaft von Ecuador zu erzwingen, womöglich bevorstand". Murray berichtet, er habe gesagt, dies müsse unmöglich sein, und zur Antwort bekommen, das sei es leider nicht. Der betreffende Offizielle habe während einer Periode von drei Wochen formalen Diskussionen beigewohnt, bei denen Vertreter verschiedener britische Ministerien die Legalität eines solchen Schrittes diskutiert hätten. Dabei seien die Beteiligten zu dem Schluss gekommen, dass der "Diplomatic Premises Act" von 1987 den Behörden im Inland das Recht dazu gebe, dies zu tun, unabhängig von der Wiener Konvetion aus dem Jahr 1961.

Murray schreibt weiterhin, sein Ex-Kollege hätte hinzugefügt, er habe verstanden, die Regierung plane, schnell zu handeln, um einer mögliche Gewährung von Asyl für Assange durch die ecuadorianische Regierung zuvor zu kommen. "Gebe es irgendeine formale internationale Anerkennung von Herrn Assange als politischer Flüchtling, könnte dies die Sache komplizieren," so laut Murray die damalige Einschätzung der britischen Regierung.

Murrays unbekannte Kontaktperson deutete dem zufolge an, innerhalb des britischen diplomatischen Dienstes gebe es "erhebliches Unbehagen" über diesen Schritt, da befürchtet werde, dass britische Botschaften und Diplomaten im Ausland ähnlichen Aktionen der Gastgeberländer ausgesetzt sein könnten.

Er habe "gefragt, wie um alles in der Welt eine derartige illegale Entscheidung getroffen werden konnte," berichtet Murray weiter. Sein Ex-Kollege habe darauf erwidert, es habe "politischen Druck durch die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika auf [den britischen Außenminister] Herrn William Hague und [den britischen Premierminister] Herrn David Cameron" gegeben und dieser habe "die Ansichten britischer Diplomaten überwogen".

Zu einer Stürmung der Botschaft war es schließlich nicht gekommen. Assange deutete an, dies sei womöglich aufgrund der großen öffentlichen Aufmerksamkeit - es hatten sich einige Demonstranten vor der Botschaft eingefunden, von denen einige die Geschehnisse live per Video-Stream oder Twitter mit der Öffentlichkeit teilten - so gekommen. Eine andere Lesart allerdings ist, dass die Briten von vorne herein nur blufften und wussten, dass sie ihre Drohungen nicht wahr machen konnten.

Die USA selbst behaupten nach wie vor, kein Interesse an einer Auslieferung Assanges zu haben. Schweden teilte erst kürzlich mit, es habe keinerlei Bemühungen der US-Regierung um eine Auslieferung Assanges gegeben. Dazu stehen Murrays Äußerungen in starkem Kontrast. Wie dies zu bewerten ist, darüber wird wohl noch viel und kontrovers diskutiert werden. Viele Assange- und WikiLeaks-Unterstützer, die nach wie vor das Risiko einer Auslieferung an die USA betonen, dürften sich in jedem Fall durch die Äußerungen Murrays bestätigt fühlen.

http://www.gulli.com/news/19549-fall-ju ... 2012-08-24

Damit hat keiner gerechnet :>

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