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Schweden hat offenbar ein Angebot Ecuadors, WikiLeaks-Chef Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen zu befragen, abgelehnt. Das gab WikiLeaks am heutigen Dienstag auf Twitter bekannt. Einzelheiten sind bislang noch nicht bekannt.
Assange ist in Schweden keiner Straftat angeklagt. Die schwedischen Behörden, die sich seit dem Dezember 2010 um eine Auslieferung des gebürtigen Australiers bemühen, betonen, sie wollten Assange lediglich zu den ihm vorgeworfenen Sexualdelikten befragen.
Sprecher der ecuadorianischen Botschaft, in die sich Assange im Juni flüchtete, hatten öffentlich angedeutet, dass sie vor allem eine Auslieferung Assanges an die USA verhindern wollen (gulli:News berichtete). Ecuador bot Schweden daher an, Assange in der Botschaft zu den erhobenen Vorwürfen zu befragen.
Nachdem sich Schweden mit der Antwort auf dieses Angebot zunächst Zeit ließ, haben sich die dortigen Autoritäten nun offenbar entschieden, das Angebot Ecuadors nicht wahrzunehmen. Das jedenfalls gab WikiLeaks über den Microblogging-Dienst Twitter bekannt. Die Begründung für diesen Schritt ist bislang unbekannt. Ebenso ist noch nichts darüber bekannt, wie sich diese Entwicklung auf die weiteren Verhandlungen über Assanges Verbleib auswirken wird.
Für viele WikiLeaks- und Assange-Unterstützer dürfte diese Entscheidung ein Beleg dafür sein, dass es Schweden weniger um eine Anklage Assanges wegen der ihm zur Last gelegten Sexualverbrechen geht als vielmehr darum, seiner habhaft zu werden. Dies könnte Befürchtungen, dass Schweden Assange an die USA ausliefern will, neue Nahrung geben.
http://www.gulli.com/news/19412-julian- ... 2012-07-31